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Mitte Dezember 2002 hat Winnie Forster, den meisten bekannt durch seine Tätigkeit als Redakteur bei den Zeitschriften Powerplay und Videogames in den frühen 90er Jahren, das Buch mit dem Titel "GAMEplan. Spielekonsolen und Heim-Computer" herausgebracht. Ich habe daraufhin mit Winnie Kontakt aufgenommen und aus diesem Anlass ein Interview mit ihm geführt und natürlich das Buch erworben. |
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Wie ist das Buch aufgebaut? Das Buch behandelt in 5 Kapiteln die verschiedenen Epochen der Computer- und Videospielsysteme. Während die Veteranen wie der Apple II und das Atari VSC den Anfang bilden, reihen X-Box und Gamecube sich artig am Ende ein. Jedes der Kapitel besitzt dabei einen zweiseitige Einleitungsteil, der den Leser gewissermaßen mit der vorhergehenden Epoche abschließen lässt und ihn an die nächste Epoche heranführt. Vor dem ersten Kapitel erzählt Winnie auf vier Seiten die Entstehung von Space-Wars, Pong & Co, also der ersten elektronischen Spiele überhaupt. |
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Welche Themen werden behandelt? Nun, das Cover sagt es eigentlich schon. Es geht um Spielekonsolen und Heim-Computer. Der Untertitel "256 Geräte von 1972 bis 2002" gibt Auskunft über die Anzahl der behandelten Geräte. Bei 144 Seiten Umfang fragt man sich natürlich sofort: "Nicht mal für jedes Gerät eine Seite?". Hier kann der geneigte Leser beruhigt werden: Bei der Großzahl der Geräte handelt es sich um einzelne Versionen eines Systems, die der Vollständigkeit halber aufgelistet werden. Dies hört sich unwichtig an, macht aber in der Tat etwas den Charakter des Buches aus. Denn wenn man sieht, wie viele Nachfolger bzw. Varianten der (in Europa) bekannten Systeme weltweit im Handel erhältlich waren, merkt man unter Umständen, dass man sich keinesfalls so gut auskannte, wie vorher vermutet. Welcher durchschnittliche Konsolen-Freak kennt z.B. alle zwölf Versionen des Sega Mega Drives? Betrachtet man die "wichtigen" Systeme, also ohne die Nachfolger und Varianten, so werden im Buch 44 Systeme behandelt. Dabei reicht der Umfang von einer Seite bei Exotikern wie dem Atari Lynx oder dem Virtual Boy von Nintendo bis zu vier Seiten bei den Klassikern Apple II, Atari 800, C64, Amiga, MSX ("MicroSoft eXtended Basic"), PC-Engine, Sega Mega Drive und Super Nintendo. Bei praktisch jedem System gibt Winnie Forster einleitende Worte, die das Entstehen des Systems beleuchten und bewerten. Oft werden die Einführungsphase, die besten Jahre und das "Ende" von Geräten mit Gründen aufgezeigt. Warum versagte das Atari Lynx, obwohl es bessere Technik als der Konkurrent Game Boy hatte? Was hat es mit der Sega-Entwicklung vom etablierten Konsolenhersteller zur reinen Spieleschmiede auf sich? In welchen Ländern waren welche Varianten erhältlich? Ist es ein reines Hardware-Buch? Was ist mit den Spielen? Um die erste Frage direkt zu beantworten: Nein, es ist absolut kein reines Hardware-Buch! Zwar lässt der Aufbau und die Kapitel-Überschriften den Leser dies vermuten, doch ohne Informationen zu Spielen wäre das Buch wohl nur "die Hälfte wert". Es ist ganz klar, dass das Buch primär über die Eigenheiten der Systeme informieren will. Und es werden ganz bestimmt nicht alle Kult-Spiele aufgezählt, aber einige Meilensteine zieren jede Seite. So wird z.B. die Amiga-Story von Ehrfurcht einflößenden Namen wie Defender of the Crown, Lemmings oder Turrican geschmückt. Alle Spiele-Namen werden übrigens fett gedruckt, was die Übersicht vereinfacht. |
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Layout? Farbe! Das Buch ist durchweg in Farbe gehalten. Dies ist auch keine Nebensache, denn zu jedem der 44 Haupt-Systeme gibt es mindestens ein hochwertiges Foto. Und mit "hochwertig" meine ich "hochwertig"! Die Fotos der Systeme sind einfach klasse, oft nehmen sie sogar eine halbe und in einigen Fällen (Apple II, Amiga, Neo Geo) sogar eine ganze Seite ein. Varianten und Zubehör werden - verständlicherweise kleiner - ebenfalls oft durch Fotos dargestellt. |
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Wie gut ist dieses Buch? "Gut" ist natürlich sehr subjektiv und von Leser zu Leser verschieden. Was darf der Leser aber von der "Gameplan-Bibel" auf jeden Fall erwarten?
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